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Schowinger-Stämme

Übersicht

Als Übersicht ist nachfolgend zusammengestellt, was über die verschiedenen Schowinger-Stämme bekannt ist. Die Stämme sind in der Reihenfolge ihres ersten Auftretens verzeichnet und benannt nach dem Ort oder der Gegend, wo sie erstmals auftauchen. Ausdrücklich sei darauf hingewiesen, daß es sich um verschiedene Stämme gleichen oder ähnlichen Namens handelt, die miteinander nicht verwandt sind, oder deren Verwandtschaft nicht nachgewiesen werden kann.
Im Original übergeschriebene Buchstaben e, i, o, und u sind hier nebeneinander geschrieben.

1. Niederösterreich (v. Schowingen/Schauchinger)

Erstmals nach einem Schowingen wird Wigant de Scovingin genannt, der von etwa 1137 an als Zeuge für das Kloster Göttweig in Niederösterreich erscheint. Ein Ministerialengeschlecht Schawhinger, Schawchinger, Schouhinger ist im 13./14. Jahrhundert in der Gegend zwischen Schauching (Gemeinde Pyhra) und Krems nachweisbar. Ein zweiter Besitzschwerpunkt bildete sich im 15. Jahrhundert in der Gegend von Hollabrunn. Die Schauchinger sind über etwa 17 Generationen zu verfolgen. Letztmals erscheint 1608 Genoveva Schauhingerin als erste Ehefrau des Wilhalm Christoph Heybl. Wappen: 1. Mauergiebel besetzt mit einem Kreuz (1354). 2. Ein doppelarmiger Kerzenleuchter mit zwei brennenden Kerzen (1409). 3. Zwei Eicheln, in verschiedener Anordnung (1401–1430). 4. In Rot drei goldene, aufrechte, ausgerissene, dürre Eichenstöcke, der mittlere gestürzt und mit drei Eicheln (1521).

2. Scheibelsgrub (v. Schäubing/Scheubeck/Scheibeck)

Um 1190 treten Ulricus de Schäwbing und Heinricus Scheubine et frater ejus Marquart als Zeugen auf. Als Ministerialengeschlecht der Abtei Oberaltaich sind sie bis zu Hans Scheibeck/Scheubeck/Schawbing im Jahr 1407 zu verfolgen. Ihr Name hat sich im Dorf Scheibelsgrub, ursprünglich Schauebingsgruob (Gemeinde Mitterfels) erhalten. Ein Wappen ist nicht überliefert.
1482 wird Ulrich Scheubeck mit dem Sonnhof bei Michelsneukirchen (Kreis Roding) belehnt, 1499 seine Söhne Jorg und Hans, 1536 sein Enkel Hans; da der Sonnhof kaum 20 Kilometer von Scheibelsgrub entfernt ist, scheint ein Zusammenhang möglich. Paul Scheubeck, 1627 zu Woppmannsdorf (nordwestlich von Michelsneukirchen), seit 1636 in Ponholz (östlich des Sonnhofs), ist der Stammvater eines zahlreichen Geschlechts, das heute in der ganzen Gegend verbreitet ist. Zur Erforschung komme ich nicht mehr. 2007 stehen im deutschen Telefonbuch 37 Scheibeck und 151 Scheubeck.

3. Oberbayern (Schäbinger/Schabinger)

1500 verkaufen die Kinder des Frytz Schaebinger zw Schaebing bei Simbach dem Hans Tättenpeck zu Kirchberg, Landrichter zu Eggenfelden, ein Ewiggeld.
Auf dem Bauernhof Schabing im bayri­schen Landkreis Traunstein saßen bis 1875 Schäbinger, als letzter Thomas Schäbinger. Da er kinderlos war, ging der Hof an seinen Verwandten Georg Vodermayer über. Franz Schabinger wurde 1875 in Kraiburg (Landkreis Mühldorf) geboren. Seine Nachkommen leben heute in Unterhaching bei München. Zur Erforschung komme ich nicht mehr. 2007 stehen im deutschen Telefonbuch keine Schäbinger.

4. Altstätten (Schawinger/Schobinger/Schabinger)

1284 wird C. dictus Schabinger vom Johanniterhaus Feldkirch mit einer (nicht mehr lokalisierbaren) Wiese zum Hagen belehnt. Ein Waltherus de Shawingen hat um 1290 dem Abt von St. Gallen zehn Eier als Zins abzuliefern. Die Herkunft von Schowingen (heute Huberberg) bei Eichberg liegt nahe.
Cuonrat Schauwinger aus Altstätten wird 1378 Ausburger von St. Gallen. Hans und Waelti, Söhne des verstorbenen Claws Schawinger, werden 1420 vom Abt von St. Gallen mit Grundstücken bei Altstätten belehnt. Die Belehnungen durch Stift und Stadt, später Kirchenbücher und Bevölkerungsregister ermöglichen es, eine ziemlich sichere und fast vollständige Stammtafel aufzustellen. Die Schobinger in Altstätten sind Reb- und Ackerbauern, später Metzger und Reisläufer. In Altstätten erlöschen sie mit Hans Jacob Schobinger im Jahr 1772. Ein Wappen ist nicht bekannt und wurde ziemlich sicher auch nicht geführt.
Bretten
Johannes Schabinger/Schaubinger († 1654), vermutlich von Altstätten, kurbayrischer Hauptmann und Kommandant auf Hohenurach kommt 1649 nach Bretten. Von ihm ist ein Wappensiegel bekannt.
Sprantal
Nach dem Dreißigjährigen Krieg kommt Jacob Schabinger († 1688)  in die entvölkerte Pfalz nach Sprantal bei Bretten; sein Sohn wird Schultheiß von Sprantal. Die äußerst zahlreiche Nachkommenschaft hat sich in die umliegenden Gemeinden und darüber hinaus verbreitet, auch in die Vereinigten Staaten.

5. St. Gallen (Schowinger)

Aus dem östlich von St. Fiden bei St. Gallen gelegenen Schaugen wird Weltin von Schowingen stammen, der 1354 mit den Sanktgallern gegen die Zürcher zieht. Weitere Schowinger gehören der Schneiderzunft an. Als letzte erscheint Ursell Schowengerin im Steuerbuch von 1460. Ein Siegel ist bezeugt, aber nicht überliefert. Hanss Schowinger von St. Gallen wird 1403 Bürger zu Lindau.

6. Zürich (Schowinger)

1318 ist eine Juitzi von Schouwingen Schwester im Kloster Ötenbach in der Stadt Zürich, um 1336/1338 Adelheid und Hedewig von Schouwingen. Die drei dürften vom abgegangenen Hof Schowingen in Hottingen (heute zu Zürich) stammen. von Schouwingen ist wohl noch eher Herkunftsbezeichnung als Familienname.
1358 steuert Ueli Schabiner, 1401 wird ein Ueli Schouwinger Bürger zu Zürich; 1412 taucht letztmals ein Gretli Schouwinger auf. Alle steuern am Neumarkt; wie sie verwandt waren, ist nicht mehr festzustellen. Ein Wappen ist nicht bekannt und wurde wohl auch nicht geführt.

7. Wil im Thurgau (Schowinger/Schobinger)

Wil im Thurgau
Der Stammvater, Hans I. Schowinger, stirbt 1403 in Wil, der zweiten Hauptstadt des Abtes von St. Gallen. Im Wiler Hofstättenrodel von 1350 sind keine Schowinger verzeichnet. Die Schowinger stellen der Stadt mehrere Klein- und Großräte, sowie drei Schultheißen: Hans II. († 1466),  Claus I. († 1528) und Bernhard († 1531). Marti ist Kleinrat und 1557–1558 äbtischer Hofammann. Die Wiler Linie erlischt 1738 im Mannsstamm mit dem 85jährigen Jacob Ludwig Schobinger.
Goßau
Hans IV. Schowinger wird 1496 abt-sanktgallischer Vogt zu Oberberg und bürgert sich 1520 in der Stadt St. Gallen ein. Kaiser Ferdinand II. erhebt 1623 seine ganze männliche Nachkommenschaft in den Adelsstand.
Hansens Sohn, der Bäcker Hieronymus Schowinger († 1560), führt in Goßau die Reformation durch und amtet während der Vertreibung des Abtes als Schaffner des säkularisierten Klosterstaates. Sein Sohn, der Handelsmann Joseph Schobinger (1517–1561), wandert nach München aus und bringt es zum Äußeren Bürgermeister. Die weitere Nachkommenschaft zieht nach Flandern und Österreich und dürfte im 17. Jahrhundert erloschen sein. In Niederösterreich nennen sie sich Schobinger v. Stelzendorf.
München
Hansens zweiter Sohn, der Handelsmann Heinrich Schobinger (1489–1537), erscheint 1515 in München, kommt in den Rat und wird Äußerer Bürgermeister. Er ist der Gründer der Schobingerschen Handelsgesellschaft. Sein Sohn Heinrich III. (1532–1610), Handelsmann und Ratsherr, kauft den Edelsitz Bogenhausen und gibt die Handelstätigkeit 1590 auf. 1623 erhalten seine Söhne einen Adelsbrief und ein verändertes Wappen. Söhne und Enkel wechseln in den Fürstendienst über. Für die Ratstätigkeit und das Leben auf den Adelssitzen scheint aber die finanzielle Basis auf die Länge nicht ausgereicht zu haben. Der Münchner Ast erlischt 1776 mit Gabriel Maximilian Thaddäus v. Schobing auf Stöttberg, Offizier im bayrischen Regiment Valais zu Fuß.
St. Gallen
Der dritte Sohn Hans’ IV. ist Bartlome I. Schowinger (1500–1585), Handelsmann, Ratsherr, Humanist mit vielseitigen Interessen. Von 1537 bis 1585 leitet er die Schobingersche Handelsgesellschaft von St. Gallen aus; Niederlassungen bestehen in Wien, München, Mailand, Verbindungen nach Lyon und Antwerpen. Sein Enkel Dr. jur. utr. Bartholome IV. (1566–1604) plant die Herausgabe der Werke des Sanktgaller Reformators Vadians und der Manessischen Liederhandschrift. Ein anderer Enkel, Dr. med. Sebastian (1579–1652), ist Leibarzt des Kaisers Mathias, später Stadt- und Stiftsarzt sowie Bürgermeister von St. Gallen. Viele Mitglieder dieses Astes übernehmen städtische Ämter. Er erlischt 1939 mit dem Kaufmann Traugott Schobinger im Mannsstamm, 1985 mit Gertrud Layer-Schobinger auch in der weiblichen Linie. Die Schobinger von Goßau, München und St. Gallen erhalten 1560 eine Wappenbesserung. Zusammen mit dem Adelsbrief bekommen 1623 die Nachkommen Bartlomes und Josephs eine weitere  Wappenbesserung.
Biberach und Ulm
Joseph Schowinger von Wil, Spitalkornmesser in Biberach (Württemberg), heiratet 1587 Appolonia Angele. Der Zweig ist bis mindestens 1636 in Biberach nachweisbar. Josephs Sohn Hans Leonhard Schobinger, Sporer in Ulm, □ Ulm 1639,∞ 1631 Biberach Maria Vogler; Kinder getauft in Biberach wie in Ulm.
Offenbar nicht mit diesen verwandt ist Leonhard (Lienhard) Schobinger, gewesener Bürger zu Wien, jetzt (1625) Schuhmacher in Ulm, □ Ulm 1641, ∞1 Maria Baumgraz, ∞2 1626 Ursula Held, ∞3 1634 Barbara Schnitzer.

8. Thüringen (Schabing/Schobing)

1414 immatrikuliert sich Cunradus Schabing (Schobing) de Spangenberg an der damals als modern bekannten Universität Erfurt. 1421 schreibt sich ein Henricus Schobing ad honorem dicti prepositi Dorlanensis videlicet Johannis Schobing (Schobinger). Der letztgenannte kauft 1415 als Fürstpropst Johann Schoybing die Fischweide zu Spicher an der Werra, unweit Eisenach. Bei einem Streit unter Klerikern zu Eisenach soll 1422 Landgraf Friedrich unter Beizug von Propst Johann Schoybing zu Dorla schlichten; 1425 verständigt man sich durch Johann Schobing, Propst zu Dorla. Quellen unbekannt, Stamm nicht erforscht.

9. Lauingen (Schabringer/Schabinger)

Claus Schabringer erscheint als erster in den Jahren 1418 bis 1428. Das Handwerker- und Ratsgeschlecht läßt sich während zweier Jahrhunderte verfolgen. Mathes Schab(r)inger (1546–1618) wird Bürgermeister von Lauingen. Mit seinem Sohn Johannes erlischt das Geschlecht 1635 in Nördlingen. Eine genaue Genealogie kann nicht aufgestellt werden. Ein Wappen ist nicht bekannt, dürfte aber geführt worden sein.
Die Schabringer in Lauingen an der Donau stammen vom Dorf Schabringen nordöstlich von Lauingen. Seit 1509 kommt auch die Namensform Schabinger – ohne r – vor. Ein Zusammenhang mit den Schabingern von Altstätten SG ist unwahrscheinlich.

10. Weinfelden (Schowinger/Schobinger/Schoppinger)

Die Weinfelder Schowinger haben heute die größte Verbreitung aller Stämme.
Weinfelden
Cueni Schovwinger von Winfelden, unbekannter Herkunft, nimmt 1426 in Konstanz von dem Juden Boman von Schaffhausen einen Betrag auf. Hanss Schowinger wird 1453 mit der Widem von Weinfelden belehnt, die seine Nachkommen vielfach zerteilt bis ins 16. Jahrhundert besitzen. Die Schowinger sind Bauern und Rebbauern; sie stellen dem Flecken drei Vierer («Gemeinderäte»). Sie erlöschen in Weinfelden um 1605/6 mit Barbara Schowinger, Frau des Hans Häberlin(g).
Reichenau
Claus Schowinger (urk. 1474–1508) ist seit spätestens 1494 Leheninhaber des ‹Hofs› an St. Gotthart in der Reichenau. Sein Enkel Clauss Schobinger erhält 1525 ein Darlehen von Hainny Schobinger von Weinfelden. Seine Nachkommenschaft in der Reichenau erlischt wohl mit Matthäus Schobinger (1669–1734). Hans Georg Schobinger zieht 1668 von der Reichenau nach Radolfzell. Der Zweig ist nur unvollständig erforscht.
Allensbach
1489 verkauft Hanss Schowinger Reben in Allensbach am Bodensee. Hanss Georg Schobinger und Ursula Thüringer lassen 1681–1688 drei Kinder taufen. 1706 stirbt die tugendsame Johanna Schobingerin. Der Zweig ist noch nicht erforscht. Eine Verwandtschaft mit den Reichenauer Schobingern liegt aus geographischen Gründen nahe.
Hallau
Martin Schoubinger (urk. 1527–† 1564) erhält Lehen des Schaffhauser Klosters Allerheiligen in Hallau. Die Namensform Schoubinger kommt vor allem auf der Reichenau vor. Der eine Sohn, Hans, zieht 1538 nach Luzern, Der andere Sohn, Martin (urk. 1553–†1585), erheiratet zwei weitere Allerheiligenlehen. Er und einige seiner Nachkommen sind Leibeigene dieses Klosters. Die Hallauer Schobinger sind Bauern und Rebbauern, selten Handwerker. Im 19. Jahrhundert wandern Mitglieder des Astes in die Vereinigten Staaten aus, im 20. Jahrhundert nach Argentinien.
Staffort
Der Bäcker Jakob Schobinger (1683–1745) von Hallau zieht nach Staffort in der Pfalz, wo der Name – bei gleicher Aussprache – Schoppinger geschrieben wird. Letzte Nachkommen leben heute in Rheinland-Pfalz.
Luzern
Hans Schowinger von Hallau zieht 1538 nach Luzern, wo er mit seinen beiden Söhnen 1570 gratis eingebürgert wird; die Nachkommenschaft erlischt Anfang des 17. Jahrhunderts.
1557 wird der Schneider Hans Schowinger aus Weinfelden Bürger zu Luzern. Sein Sohn, der Tuchhändler Caspar († 1611), wird Großrat. Der Zweig erlischt im 18. Jahrhundert.
Caspars «Vetter» Heinrich (urk. 1572–1596) kommt ebenfalls aus Weinfelden nach Luzern, heiratet die Eisenhändlerstochter Catharina Gérand und wird 1576 Burger. Sie sind die Stammeltern der heutigen Luzerner Schobinger. Drei seiner Nachkommen gelangen in den Großen Rat: 1648 Jacob († 1660), Hans Melchior 1687 (1652– † nach 1705) und 1740 Jacob (1680–1770). Aus dem Geschlecht wird Josef Anton (1849–1911) Luzerner Regierungsrat, 1908 Bundesrat; sein Neffe Karl Friedrich (1879–1951), Kunstmaler, ist Schüler von Ferdinand Hodler. Der ältere Zweig lebt in der Westschweiz und in Paris, ein jüngerer in den Vereinigten Staaten.

11. Säckingen (Schoubinger/Schaubinger)

Relativ spät erscheinen 1561 mit Diebold (urk. 1561–1570) und seinem Sohn Gabriel Schoubinger († 1592) die Ahnen der Säckinger Schaubinger. Da das Stadtarchiv 1678 bei einem Franzoseneinfall verbrannte, sind ihre Vorfahren kaum mehr zu ermitteln. Das Münsterarchiv ist allerdings noch nicht ausgewertet. Die Namensform Schoubinger könnte nach der Reichenau weisen. Johannes (1648–1690) und sein Sohn Clemens (1679–1754) sind Schultheißen von Säckingen. Es sind vier verschiedene Wappen bekannt: 1. Die Wappenfigur im ältesten ist nicht mehr erkennbar (1632). 2. In Rot ein springender Schimmel, begleitet oben von einem Halfter mit goldenem Band und silbernen Ringen, unten von einem Beil mit goldenem Griff und sil-berner Schneide (1722). 3. Monogrammsiegel JS (1724). 4. Zwei gekreuzte Schwer-ter (1778).
Herlisheim (Elsaß)
Hans Urban Schaubinger studiert 1609 in Luzern, 1611 in Dillingen und wird 1635 Stadtschreiber zu Jrlißheim (= Herlisheim, 7 km südlich von Kolmar). Jo[hannes] Andreas Schaubinger aus Erlisheim schreibt sich 1651 an der Universität Freiburg im Breisgau ein. Schaubinger gibt es in Herlisheim bis mindestens 1695.

12. Konstanz und Umgebung (Schowinger/Schobinger)

  • Jo[hannes] Schowinger, bzw. Hans Schöwinger, Bürger zu Konstanz, schuldet mit andern 1425 und 1429 Geld für Waren; möglicherweise handelt es sich um einen Konstanzer Ausbürger aus Wil oder aus Weinfelden.
  • Über vier Generationen lassen sich Schowinger in Egelshofen und Konstanz verfolgen. Connrat Schowinger von Egeltzhoffen und Hanns Schowinger von Emishoffen werden 1489 vor das thurgauische Landgericht in Konstanz geladen. Conrad (1502 †) steuert später in Konstanz. Konrads Enkel (?) Marti wohnt erst in Egelshofen, wird 1538 Burger zu Konstanz und stirbt 1550. Seine Kinder stehen noch 1551–1553 im Steuerbuch; ihr weiteres Schicksal ist unbekannt.
  • Hans Mayer g[enant] Schowinger von Sundertschwil wird 1488 vor das thurgauische Landgericht in Konstanz geladen. Sundertswil gehörte wie Emmishofen zu den Hohen Gerichten des Thurgaus.
  • Anton Schobinger ist 1696 Bürger zu Konstanz. 1699 heiratet Josephus Schobinger, der von 1699 bis 1706 mehrmals Kinder taufen läßt. 1714 wird das Vermögen von Hans Georg Schobinger festgestellt, Sohn des Antoni Schobinger, Burgers und Mesners zu Konstanz. 1737 bitten Johannes Schobinger und seine Frau, Burger zu Konstanz, die wegen eines Vergehens die Stadt verlassen sollen, um Wiederaufnahme; er lebt noch 1749. Mit ihm verwandt ist Joseph Schobinger (1770 †), der nach Dillingen gezogen ist. Weiters wird 1738 eine Anna Maria Schobinger getauft, 1739 eine andere Anna Maria Schobinger.

Dillingen
Joseph Schobinger (1770 †), ∞ Maria Elisabeth Schmid, von Konstanz zugezogen. 1770 wohnen ihre Kinder hier.

13. Landshut (Schobinger)

Paulus Schobinger, unbekannter Herkunft, erhält um 1549 eine Instruktion als bayrischer Gesandter nach Rom. Von 1549 bis 1551 ist er Gegenschreiber des Baugelds, dann von 1551 bis 1553 selber Reichspfennigmeister. 1560–1578 steuert er in Landshut. 1565 wird er Hofpfalzgraf. Seine Söhne sind Hieronymus (1554 imm. Wien), Thomas (1555 imm. Wien) und Basilius, der ab 1581 in Landshut steuert. In seinem Wappen kommt ein stei­gender Löwe vor; ein Löwenwappen führt sonst nur der Wiler Schultheiß Bernhart Schowinger († 1531).

14. Landau in der Pfalz (Schabinger)

Mathis Schabinger, 1591 Gerber, ∞ 1587 Landau Barbara Schefman; Kindstaufen: 1588–1594. Seine Söhne Leo Schabinger ∞ 1612 Landau Agatha Veck; Kindstaufen: 1620–1624, und Mathes Schabinger ∞ 1615 Landau Anna Doll; Kindstaufe 1616. Die Vornamen Leo und Mathes kommen häufig bei den Lauinger Schab(r)ingern vor. Nicht weiter erforscht.

15. Pfullendorf (Schobinger)

Der Stammvater Anton Schobinger erscheint 1705–1732 als Drescher des Spitals Pfullendorf. 1709 wird er als leibeigener Untertan zu Großstadelhofen angenommen. Er war gebürtig von Högst (Gemeinden Illwangen und Homberg, Pfarrei Oberhomberg). Antons Enkel Conrad (1773–1848) wird Tierarzt und Kartenmacher. Von seinem Sohn Anton (1807–1870) stammen die heutigen Pfullendorfer Schobinger ab. Ein altes Wappen ist nicht bekannt; geführt wird dasjenige der Sanktgaller Schobinger von 1623. Die Vermutung liegt nahe, daß diese Schobinger – wohl über eine Zwischenstation – aus der Reichenau oder von Konstanz gekommen sind.

16. Ammerschwihr (Schobinger)

Unechte Schobinger sind die Nachkommen von Theobald Jobin, der im 18. Jahrhundert ludimoderator in Lützelstein (heute La Petite-Pierre, Unter-Elsaß) war. Sechs Generationen im oberelsäßischen Ammerschwihr sind bekannt. Der Name schwankt zwischen verschiedenen Formen: Schobbin/Schobbing/Schobing/Schobinger. Theobald Jobins  Ururenkel Isidor Schobinger (* 1853) lebte 1925 in Kaisersberg.  Nicht erforscht.

GeburtenHaut-RhinBas-RhinHauts-de-SeineDoubsVosges
1891–1915611
1916–19405
1941–19659112
1966–199042

17. Lothringen (Schowing)

Unbekannter Herkunft. Jean Schowing, docteur ès sciences, (* 1933), war Professor an der Universität Freiburg im Üechtland. 2007 stehen drei Schowing im Schweizer Telefonbuch. Kein Kontakt herstellbar.

GeburtenMoselleParisCharenteMeurthe et MoselleTarnFinistère
1891–191512
1916–1940162
1941–1965232111
1966–19901311

Vereinzelte Schowinger

  • 1279 Siboto de Scaubingen bei Engelsberg (Oberbayern), sein Sohn Otto und sein Bruder Wolfgerus de Reut erhalten eine Wiese vom Kloster Baumburg zu Lehen. Als Zeugen fungieren Ortolfus de Schaubingin und Heinr[icus] de Schaubingin.
  • Ein dictus Schowinger, Bürger von Bregenz, bürgt 1287 mit andern für eine Geldaufnahme des Abtes von St. Gallen und des Grafen v. Montfort beim Juden Bertold von Lindau. Weiteres ist nicht bekannt.
  • Ellina dicta de Schowingen aus Äsch im Laufental BL leistet 1341 Abgaben an das Domkapitel Basel. Das namengebende Schowingen lag gegenüber von Äsch. Cleuw Schouwing aus Äsch zinst um 1520 an Adalbert genannt Küng von Tegernau.
  • Wälti von Schowingen (bei Zuckenriet SG) ist der nächste Vatermag (= Verwandter von Vaterseite) und «natürliche» Vogt der Kinder von Egli von Begginen. Eglis Witwe Älli von Masen (Mosen) und ihre Kinder geben 1433 ihre Lehen auf, die sie verkauft haben. Möglicherweise sind die Namen bloße Wohnortsbezeichnungen und noch nicht Familiennamen. Später sind keine Schowinger mehr in Zuckenriet bekannt. Dieser Wälti gilt einigen Forschern als Bindeglied zwischen den Wiler und den Weinfelder Schowingern.
  • Hans Schobinger (1473 †), 1473 heiratet seine Witwe Martha Kärner (Körner) aus Donauwörth Dr. med. Hans Jung aus Zürich (dieser ∞1 1468 Anna Imhof aus Donauwörth). Martha Kärner erscheint im Testament der Walpurga Pirkheimer geb. Imhof aus Nürnberg.
  • H[an]ß Schobinger v[on] St. Gallen figuriert für 1505 in den Nürnberger Totengeläutbüchern. In der Stadt St. Gallen gab es zu dieser Zeit keine Schobinger.
  • Bernhardus Schebingerius ex Senna (= Sennheim im Oberelsaß, heute franz. Cernay, zwischen Mülhausen und Thann) immatrikuliert sich 1521 als Student in Freiburg im Breisgau.
  • Sebastian Schobinger, Maurer, ∞ 1569 Wien Jungfrau Margaretha, Dienerin bei Herrn Sebastian Wilffing, einem Wiener Burger.
  • Johan Michaël Schobinger (* 1756), Diener, Sohn Philipps, aus Mähren, ∞ 1796 Wien Elisabetha Geyer aus Joachimstal in Deutsch-Böhmen. Seine Schwester Theresia Schobinger (* 1763), Dienstmagd, ∞ 1815 Wien Anton Träxler, Wirtschaftsmeier. 1

Nicht erforschte Geschlechter ähnlichen Namens

  • Schabbing im Landkreis Ahaus (Bundesland Nordrhein-Westfalen) an der niederländischen Grenze (seit 1687 oder früher). 2007 stehen im deutschen Telefonbuch 31 Schabbing.
  • Schäbinger (Niederösterreich)
  • Im österreichischen Telefonbuch von 2007 sind elf Schäbingerinnen und Schäbinger verzeichnet, die alle in Niederösterreich wohnen. Über die Herkunft kann nichts gesagt werden. Kein Kontakt herstellbar.
  • Schauing (Niedersachsen)
  • Im südlichen Niedersachsen verzeichnet das Deutsche Telefonbuch 2007 sechs Adressen. Nähere Angaben fehlen, auch über den namengebenden Ort. Kein Kontakt herstellbar.
  • Schöbinger (Südmähren/Österreich/Süddeutschland)
  • 2007 stehen im österreichischen Telefonbuch 103 Schöbinger, die meisten in Wien, 2007 im deutschen Telefonbuch 64 Schöbinger, die meisten in Baden-Württemberg, weniger in Bayern. Sie sollen aus Südmähren stammen. In der Schweiz fehlen sie gänzlich. Franz Schöbinger, österreichischer Oberstleutnant der Reserve, wird 1918 als Edler v. Schollenburg geadelt. Erforschung nicht vorgesehen.
  • Schubiger/Schubinger (Uznach SG)
  • Sie haben ihen Namen vom Weiler Schubingen (Gommiswald SG). H. Schubinger ist 1276 in Uznach bezeugt. Verzweigungen in die March, nach Zürich, Wipkingen, Oberstraß, Höngg und Unterstraß. 2007 stehen in den schweizerischen Telefonbüchern 356 Schubiger. Erforschung nicht beabsichtigt.
  • Schüwing/Schüwig (Üetikon ZH)
  • 1333/34 Ulrich Schabgîr und 1346 Uolricus Schúwing in Üetikon. Das Geschlecht in Üetikon erlischt wohl mit Rudolf Schüwig vor 1671. Hannß Schüwig von Meilen wird 1613 Bürger zu Zürich. Dieser Zweig erlischt 1743 mit dem Karrenzieher Hans Georg Schauwig. Nicht erforscht.
  • Schon vor 1800 sind Schüwig in Gunzwil (Kanton Luzern) verburgert, seit 1924 in Hochdorf. Ob sie gleichen Stammes mit den Üetiker Schüwig sind, ist nicht bekannt. Nicht erforscht.
  • Im schweizerischen Telefonbuch figurieren 2007 zwei Schüwig.

Zukunft

Wohl die wenigsten Familienforscher können alle Arbeiten, die sie in jugendlichem Überschwang begonnen haben, auch abschließen. Auch ich nicht. Aber wir können doch künftigen Generationen Material zur Verfügung stellen.
Auch das Schowinger-Archiv ist ein Einzelunternehmen und hängt an einer Person. Die Bestände sollen dereinst an das Staatsarchiv Luzern übergehen und dort künftigen Forschern zur Verfügung stehen.

Schowingen-Orte

Die folgende Liste enthält die heutigen Orts- oder Flurnamen, die erste Erwähnung in Originalschreibweise mit Jahr, in Klammern die Größe, die übergeordnete Gemeinde sowie Kanton, Kreis oder Bezirk.  

1Schowingen: 1341 Schowingen (Hof, Duggingen BL), abgegangen
2Schowingen: 1378 Schouwingen (Flurname bei Baden AG) abgegangen
3Schowingen: 1296 Schouwingen (Hof in Hottingen, jetzt zu Zürich), abgegangen
4Schaubigen: 1133/67 Scowingin (Weiler, Egg ZH)
5Schaugen: 1323 Schowingen (Weiler, Hinwil ZH)
6Schabingen: um 1290 Shawingen (Altstätten SG, jetzt Hub am Huberberg)
7Schaugen: um 1250 Schowingin (Tablat, jetzt zu St. Gallen)
8Schoubingen: 1341 Schowingen (Lütisburg SG), jetzt wohl Weiler Schauenberg
9Schaugen: 1302 Schowingin (Niederhelfenswil SG), abgegangen, Flurname
10Schauelen: 1380 Swowingen, Schowingen (Hof, Wängi TG), abgegangen, Flurname
11Schabringen: 1246 Scabrei (Gemeinde, Kreis Dillingen BS)
12Schabing (Hof, Albertaich, Kreis Wasserburg OB)
13Schabinghof (Weiler, Schneitsee, Kreis Wasserburg OB)
14Schabingsföhr (Hof, Stangern, Kreis Traunstein OB)
15Schabing: 1144 Scobingin (Dorf, Engelberg, Kreis Traunstein OB)
16Ober-, Mitter-, Unter-Schabing: 1500 Schaebing (drei Höfe, Malgersdorf, Kr. Eggenfelden NB)
17Scheibelsgrub: 1364 Schauebingsgruob (Dorf, Gemeinde Mitterfels, Landkreis Straubing-Bogen NB)
18Schaibing: 13. Jh. Schaibing (Pfarrdorf, Kreis Wegscheid NB)
19Schöbering: um 1500 Schöbringern (Weiler, Weyregg, Bez. Vöcklabruck OÖ)
20Schabinger: 1688 Schablinger (Bauernhaus, Ohlsdorf, Bez. Gmunden OÖ)
21Schöbing: 1518 zu den Schobern (Bauernhaus, Eberstallzell, Bez. Wels OÖ)
22Schöbing(er): 1584 Schöbring (Hof, Steinhaus, Bez. Wels OÖ)
23Schauringhof: um 1489 Schauhinghoff (Siedlung, Waldhausen, Bez. Grein OÖ)
24Schaubing: 1083 Scoingin/Scauwingin (Weiler, Karlstetten, Bez. St. Pölten NÖ)
25Schauching: 1096 Scauwingin (Dorf, Pyhra, Bez. St. Pölten NÖ)
26Schabing, ungarisch Sal (Dorf, Komitat Eisenburg, Ungarn)
Orte namens Schowingen
1 Da aus Mähren, könnte es sich auch um Schöbinger handeln.